Rainis Blickwinkel
Klare Sache für den Vizemeister – Bremerhaven verarbeitet München mit 4:0 (0:0; 2:0; 2:0)
17.11.2024 - 23:41

Nach einem bärenstarken Auftritt und deutlichen Sieg vor 4.647 Besuchern musste Red Bull München flügellahm die Heimreise antreten. Nach anfänglichen Problemen ließen die Pinguine die Gäste kaum noch zur Entfaltung kommen und gewannen auch in dieser Höhe verdient. Garant für den Erfolg war der „Karawanken-Express“ mit drei Toren und einen unbezwingbaren Kristers Gudlevskis, der sich mit seinem dritten Shutout belohnte.

Die Münchner kamen gut in die Partie und erspielten sich optische Vorteile. Außer einer gefährlichen Aktion von Taro Hirose, der im hohen Slot frei zum Abschluss kam und rechts am Kasten vorbeihämmerte, gab es für die Bayern aber nichts zu notieren (2.). Auch eine Strafzeit gegen Nino Kinder verstrich für die Bremerhavener mehr oder weniger entspannt (12.). In der 14. Spielminute setzten die Referees Mac Iwert und Sean MacFarlane ein erstes Zeichen. Wurde eben noch ein hoher Stock bei den Hausherren zurückgepfiffen, hantierte nun ein Münchner mit seinem Besteck ungeahndet unter dem Hallendach herum. Phillip Bruggisser meldete endlich eigene Ansprüche in der Offensive an, obgleich sein Schuss zu schwach war, um Goalie Mathias Niederberger zu überwinden (16.). Rollentausch eine Minute später, als Dominik Uher von der blauen Linie abzog und Maxim Rausch vor dem Kasten gekonnt abfälschte, der Puck jedoch nicht den Weg ins Ziel fand (17.). Die Verweigerung einer Strafe gegen Konrad Abeltshauser durch Marc Iwert war eine Frechheit, brachte der Münchner Max Görtz direkt vor den Augen des Schiedsrichters mit dem Schläger zu Fall (20.).

Auch im zweiten Drittel agierten die Pinguine taktisch diszipliniert. Lediglich ein Versuch von Les Lancester gefährdete den Aktionsradius von Kristers Gudlevskis (25.). Praktisch, wenn auf das eigenen Powerplay Verlass ist. Und clever, wie Nicholas Jensen einen Schlagschuss andeutete und mit viel Übersicht lieber Ziga Jeglic bediente, der die Scheibe zum 1:0 über die Linie schubste (27.). Anschließend nutzte Dominik Uher die Verwirrung in der Münchner Defensive, musste aber als zweiter Sieger im eins gegen eins gegen Mathias Niederberger abdrehen (28.). Nach einem von Matthew Abt durch den Münchner Schlussmann entschärften Schuss, ging Maximilian Kastner in seiner gewohnten Art steil. Sein Gehabe wehrte der Bremerhavener Defender sachlich ab (29.). Einen Scheibenverlust der Pinguine in der neutralen Zone brachte Taro Hirose ins direkte Duell mit Kristers Gudlevskis, der die Gefahr jedoch bannte (31.). Der Münchner bestätigte seine Abschlussschwäche, als er in Überzahl das leere Tor nicht traf (32.). An dieser laboriert Jan Urbas ganz und gar nicht. Einen schlampigen Querpass von Konrad Abeltshauser schnappte sich der Captain und pfefferte die Scheibe zum 2:0 in die Maschen (34.). Für Maximilian Daubner wurde es allmählich zu stressig, zumal Nicholas Jensen sich auch noch angeschickt hatte, mit einer famosen Einzelleistung die Aufmerksamkeit Mathias Niederbergers zu prüfen. Der Däne ließ die Entgleisung des Münchners abtropfen und durfte sich ins Fäustchen lachen, als dieser für die nächsten zwei Minuten die Partie von der Kühlbox aus betrachten musste (35.). Nach einer Strafe gegen Matthew Abt verrammelten die Pinguine ihren Kasten mit allem, was auf dem Eis zur Verfügung stand. Ein Spielerpulk samt Kristers Gudlevskis verhinderte den Anschlusstreffer der „Dosen“ (37.).

Es dauerte ganze 29 Sekunden nach Beginn des letzten Durchgangs bis zur Entscheidung. Ziga Jeglic umfuhr das Gehäuse der Gäste und bediente mustergültig den einfahrenden Miha Verlic, der wenig Mühe hatte, das Spielgerät zum 3:0 in den rechten Knick zu schweißen (41.). Den Schuss von Christian Wejse schnappte Mathias Niederberger dagegen sicher aus der Luft (46.). Auf der Gegenseite ließ sich Kristers Gudlevskis gern auf einen Test ein und bestand (47.). Einem „guten Schläger“ von Nico Appendino war es zu verdanken, dass ein Münchner nicht zum finalen Torschuss kam (50.). Davon ließ sich Max Görtz nicht abhalten und hämmerte die Scheibe per Direktabnahme zum 4:0 in die Münchner Kiste (53.). Die roten Bullen waren spätestens jetzt zu lahmende Kälbchen mutiert. Beim Versuch, den ehemaligen Angstgegner vollends zu demütigen, starben Phillip Bruggisser, Justin Büsing und Christian Wejse in Schönheit und der von ihnen bravurös vorgetragene Spielzug endete ohne Ertrag (57.). Nach einem Fehler im Spielaufbau gefährdeten die Pinguine noch mal den nahenden Shutout ihres Keepers. Doch auf Taro Hirose war weiterhin Verlass. Kristers Gudlevskis parierte auch die letzte Chance auf einen Treffer der Gäste und sicherte den deutlichen Sieg.


Rainer


gedruckt am 02.12.2024 - 11:20
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