Rainis Blickwinkel
Pinguine gehen mit 2:4 (0:2; 2:1; 0:1) an der Donau baden
20.10.2024 - 22:20


Spitzenspiel am 11. Spieltag der Penny DEL in der Saturn Arena in Ingolstadt. Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass die Fischtown Pinguins oft ein Teil dessen sind. Nach 60 Minuten hatte aber der gastgebende Tabellenzweite das bessere Ende für sich. Begünstigt durch haarsträubende Fehler der Bremerhaven erzielten die Panther vier Tore, für die Frackträger reichte es nur für deren zwei. Im Kasten stand wie schon am Freitag Kristers Gudlevskis. Auch sonst vertraute Coach Alexander Sulzer auf die Sieger gegen Frankfurt.

Die bislang daheim ohne Punktverlust triumphierenden Hausherren begannen stark und rissen die Initiative an sich. Die beste Defensive von der Küste machte alles andere als einen sicheren Eindruck. Mit einem „no look“-Pass in die eigene Zone leitete Miha Verlic den Führungstreffer für die Ingolstädter ein. Austen Keating bedankte sich humorlos mit einem satten Kaliber zum 0:1 für die Panther (5.). Die Pinguins fanden aber auch immer wieder Lücken in der Verteidigung der Gastgeber. Joose Antonen stach auf Phillip Bruggisser durch, dessen Schuss allerdings von Ingolstadts Keeper Devin Williams abgewehrt wurde (6.). Eine Minute später wurde aus dem Schützen nach einem Scheibenverlust ebenfalls ein Vorbereiter. Diesmal wanderte der Konter über den Ex-Bietigheimer Riley Sheen zum aufgerückten Alex Breton, der sich in eine komfortable Schussposition schob und zum 0:2 vollendete (7.). Nachdem der Ingolstädter Wayne Simpson wegen hohem Stocks in der Kühlbox weilte, zogen die Norddeutschen ein gewaltiges Powerplay auf. Miha Verlic (11.), dem Devin Williams in die Suppe spuckte und auch Christian Wejse (12.), der das Spielgerät freistehend an den Außenpfosten schob, belohnten die Pinguins jedoch nicht. Glücklos versemmelte Ross Mauermann kurz darauf die nächste gute Gelegenheit (13.). Im Penaltykilling klappte es wie gewohnt gut. Außer einer gefährlichen Aktion, die Nicholas Jensen mit der Schaufelspitze vor Wojciech Stachowiak erreichte (15.), überstanden die Bremerhavener zwei Strafzeiten gegen Matthew Abt und Ziga Jeglic unbeschadet. Beim Pfostenschuss von Wojciech Stachowiak hatten sie das Glückauf ihrer Seite (20.).

Auch das zweite Überzahlspiel konnten die Bremerhavener nicht zu Zählbarem nutzen (23.). Dem Anschlusstreffer war Dominik Uher sehr nahe, als er von der linken Seite probierte und Goalie Deren Williams die Scheibe durch die Hose tropfte, jedoch das Ziel verfehlte (25.). Einmal mehr profitierten die Ingolstädter von einem Scheibenverlust der Pinguine für ihre nächste Torchance. Wayne Simpson versuchte Kristers Gudlevskis in der kurzen Ecke zu überwinden, das ließ der lettische Nationalkeeper aber nicht mit sich machen (26.). Nach einer überstandenen Strafzeit gegen Vladimir Eminger, drückten die Nordlichter auf die Tube. Mit Erfolg – eine Ablage von Alex Friesen jagte Jan Urbas von der linken Seite zum 1:2 in den rechten Knick (39.). Dann lud Deren Williams zu einer gratis Slapstick-Einlage ein. Den Befreiungslupfer von Vladimir Eminger ließ der Ingolstädter Schlussmann mit dem Blocker senkrecht in die Höhe prallen und anschließend vom Rücken tropfend zum 2:2-Ausgleich über die Linie rutschen. Es ging kurios weiter, denn nach einer Strafe gegen Matthew Abt kurz vor Drittelende schafften es die Panther die Scheibe exakt zwei Sekunden vor der Sirene zum 2:3 über die Linie zu bugsieren (40.).

In der 44. Spielminute war der Drops dann endgültig gelutscht. Austen Keating wollte den vorm Bremerhavener Kasten lauernden Daniel Pietta bedienen, doch die Kufe von Kristers Gudlevskis reagierte schneller und beförderte den Puck zum 2:4 in den Kasten. Die Pinguins hatten nichts mehr zuzusetzen. Nach den zwei „englischen Wochen“, u. a. mit den Ausflügen nach Prag und Skelleftea sowie dem DEL-Betrieb mit Berlin, München und Frankfurt, wurden die Beine zu Blei und der Geist müde. Da blieb der Wille zu einer Wende zwar ungebrochen, doch eine Umsetzung nicht mehr möglich. Am Ende gewannen die Ingolstädter die Partie mit 2:4 und grüßen nach dem Sieg des bisherigen Tabellenführers in Wolfsburg nach Verlängerung sogar von der Spitze.

Für das Team von der Unterweser stehen endlich mal wieder fünf Tage ohne Wettkampfstress auf dem Plan, bevor am Freitag in heimischer Halle die Kölner Haie ihre Visitenkarte abgeben.


Rainer


gedruckt am 14.11.2024 - 17:43
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