Rainis Blickwinkel
Pinguine zurück an der Spitze – Bremerhaven gewinnt gegen Nürnberg 5:2 (2:2; 1:0; 2:0)
27.01.2024 - 03:33

Pinguine zurück an der Spitze – Bremerhaven gewinnt gegen Nürnberg 5:2 (2:2; 1:0; 2:0)

Es war kein glanzvoller Sieg der Pinguine gegen die Franken sondern bedurfte schwerer Arbeit bis zum Schluss. Erst mit zwei „empty net goals“ war die Partie entschieden. Nach der gleichzeitigen Niederlage der Berliner Eisbären in Wolfsburg scheint nun wieder der Stern des Tabellenführers über die Hafenstadt. Ein weiterer Grund zur Freude – Maxi Franzreb kehrte nach langer Verletzungspause als Backup zurück ins Line Up. Nur Markus Vikingstad, Nino Kinder und Jake Virtanen standen aufgrund ihrer Verletzungen nicht zur Verfügung.

Zunächst hatten die Hausherren aber erhebliche Probleme mit den Gästen. Die Nürnberger waren aggressiv unterwegs und setzten die Pinguine gehörig unter Druck. Folgerichtig gingen die Franken in der 3. Spielminute mit 0:1 in Führung. Bei angezeigter Strafe gegen Bremerhaven versenkte Cole Maier die Scheibe mit einem Flachschuss hinter Kristers Gudlevskis. Die Ice Tigers sorgten weiter für Unruhe in der Bremerhavener Zone, bis Jack Dougherty mit seiner Hinausstellung für Unterbrechung sorgte (5.). Es war scheinbar noch nicht bis zu ihm vorgedrungen, dass die Pinguine über das aktuell stärkste Überzahlspiel in der Penny DEL verfügt. Exakt 60 Sekunden später bestätigte Nicholas Jensen mit einem Strahl von der blauen Linie zum 1:1-Ausgleich diese Statistik nochmals (6.). Die Franken agierten aber weiter frech und versuchten sich mit einem verdeckten Distanzschuss von Hayden Shaw, den Kristers Gudlevskis in allerletzter Sekunde um den Pfosten lenkte (8.). Spätestens, als Daniel Schmölz den Bremerhavener Keeper erneut zu einer Glanzparade aufforderte, war allen bewusst – das wird kein leichtes Spiel für den Tabellenzweiten (11.). Die zaghaften Versuche von Marat Khaidarov (12.) und Geburtstagskind Jan Urbas beantworteten die Gäste brutal. Den Konter über Lukas Ribarik verwandelte Cole Maier im zweiten Anlauf zum 1:2 (13.). Anders Grönlund probierte es aus der Ferne, verfehlte das Ziel jedoch um einige Zentimeter (15.). Die Mannschaft von Thomas Popiesch offenbarte weiterhin markante Defizite in der Zuordnung. Immer wieder herrschten die Nürnberger in der Bremerhavener Zone über den Scheibenbesitz. So überraschend wie wichtig erzielte Lukas Kälble mit einem Schuss von der blauen Linie das 2:2. Dennoch geriet die Abwehr anschließend wieder in Turbulenzen und die Pinguine durften froh sein, nicht mit einem Rückstand in die erste Drittelpause gehen zu müssen (19.).
Mit Beginn des Mittelabschnitts gestalteten die Pinguine die Partie ausgeglichener. Ross Mauermann tankte sich auf der rechten Angriffsseite durch und sein Querpass wurde von Christian Wejse verarbeitet, doch Niklas Treutle hielt (23.). Für einen Allerwelts-Check wanderte dann Ziga Jeglic auf die Strafbank. Bastian Steingroß, der neben Sean MacFarlane die Spielleitung innehatte, wollte einen Ellenbogen-Check gesehen haben. Hätten die Referees zu seiner aktiven Zeit als Spieler seine Herangehensweise ebenso eingeordnet, Steingroß wäre wohl nie über Eiszeiten von mehr als fünf Minuten pro Begegnung hinausgekommen (25.). Die Bremerhavener steckten die Unterzahl schadlos weg. Dafür wurde es wieder brenzlig, als Daniel Schmölz frei zum Abschluss kam und Kristers Gudlevskis retten musste (29.). Evan Barratt probierte es mit einem verdeckten Schuss, doch auch hier bewies der Bremerhavener Schlussmann einen herausragenden Reflex (34.). Erneut bremste eine Strafzeit die Gäste aus – diesmal traf es Dennis Lobach (34.). Und auch im folgenden Powerplay waren die Pinguine erfolgreich. Ziga Jeglic, der augenscheinlich mit der Sehkraft eines Steinadlers ausgestattet ist, passte haarscharf auf die Kelle von Christian Wejse, der mühelos zum 3:2 vollendete (36.). Jetzt war den Bremerhavenern daran gelegen, den Vorsprung auszubauen. Philip Preto servierte das Zuspiel von Colt Conrad aber direkt in den Handschuh von Niklas Treutle (38.). Einen wichtigen Schläger landete Phillip Bruggisser gegen Charlie Gerard bei dessen Abschlussversuch, so dass es mit dem knappen Resultat in die zweite Pause ging (40.).
Den letzten Durchgang eröffnete Dominik Uher mit einem Pfund, das knapp das Ziel verfehlte (42.). Colt Conrad zögerte in zentraler Position zu lange mit dem Abschluss, der dann durch einen Schläger eines Nürnbergers im Fangnetz landete (45.). Auch wenn Dennis Lobach noch zu einer guten Gelegenheit kam, die Kristers Gudlevskis aus der Gefahrenzone beförderte (47.). Mittlerweile hatten die Bremerhavener die Partie in den Griff bekommen. So hätte sich Jan Urbas mit einem Rebound nach vorangegangenem Schuss von Ziga Jeglic selbst beschenken (50.) und auch Skyler McKenzie ein feines Solo erfolgreich abschließen können (51.). Auch Phillip Bruggisser mit einem Blueliner (52.) und Colt Conrad (54.) verzeichneten noch gute Gelegenheiten für eine Vorentscheidung. Als Nürnbergs Coach Tom Rowe den Goalie für eine sechsten Feldspieler zog, klingelte es im Kasten der Gäste. Skyler McKenzie traf zum 4:2 ins leere Tor (59.). Und auch Colt Conrad durfte noch mal jubeln, weil ihm Dominik Uher die Scheibe zum 5:2 uneigennützig auflegte (60.).


Rainer


gedruckt am 01.11.2024 - 01:07
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