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Rainis Blickwinkel

Bremerhaven verliert gegen Köln 2:5 (0:1; 2:2; 0:2) – Christian Wejse schwer verletzt
08.12.2025 - 02:49 von Rainer



Viel Aufwand – wenig Ertrag. Eine Partie der Pinguine wie so häufig in dieser Saison. Gegen die Kölner Haie spielten die Hausherren vor 4.587 Zuschauern über weite Strecken gut, verzeichneten bessere Werte bei Schüssen, Torschüssen und bei den Face Offs. Die wichtigste Kennzahl – Effizienz – ging jedoch wie die drei Punkte an die Gäste vom Rhein. Überdies schied Christian Wejse nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einer stark blutenden Kopfverletzung aus und musste im Krankenhaus verhandelt werden.

Der Kölner Patrick Russell hatte es besonders eilig. Der tauchte schon nach wenigen Sekunden allein vor Keeper Julius Hudacek auf, der allerdings hellwach war (1.). Dann machten die Bremerhavener mächtig Druck auf das Gehäuse der Gäste. Bennet Roßmy prüfte Kölns Schlussmann Janne Juvonen (2.), aber auch die Schüsse von Vladimir Eminger und Ziga Jeglic fanden keinen Weg durch das massive Bollwerk (4.). Plötzlich tauchte wieder dieser Patrick Russell an der kurzen Ecke auf, doch diesmal ließ Julius Hudacek die Scheibe in der Fanghand verschwinden (5.). Glück für die Haie, dass Alex Friesen am Torraum eine programmierte Scheibe von Colt Conrad knapp verpasste (6.). Die Hausherren hatten soeben einen gut vorgetragenen Angriff der ersten Reihe erfolglos abgeschlossen, da klingelte es in der eigenen Hütte. Parker Tuomie schob den Puck blindlings vor das Tor, wo Nate Schnarr mühelos zum 0:1 vollendete (7.). Julius Hudacek war es zu verdanken, dass ein sehenswerter Konter der Kölner nicht belohnt wurde (9.). Zu lange benötigten Ziga Jeglic und kurz darauf Jan Urbas in zentraler Position für ihre Abschlüsse, um diese präzise aufs Kölner Tor zu feuern (10.). Was auf der einen Seite ein Janne Juvonen, das glich auf der anderen Seite Julius Hudacek aus. Gegen Louis-Marc Aubry parierte der Slowake, der in der letzten Spielzeit noch das Kölner Trikot trug, nach einem schnellen zwei auf eins der Gäste (11.) und bei einem Schuss von Brady Austin von der linken Flanke (17.).

Wegen einer Strafzeit gegen Patrick Russell kurz vor Ende des ersten Drittels durften die Pinguine den Mittelabschnitt in Überzahl starten. Ein Vorteil zeichnete sich im Powerplay aber nicht ab. Die numerische Überzahl blieb ungenutzt (22.). Dafür lochten die Haie kompromisslos ein. Einen feinen Diagonalpass von Oliwer Kaski durch die gesamte Abwehr der Bremerhavener nahm Maximilian Kammerer direkt und obwohl Julius Hudacek die kurze Ecke dichtmachte, fand die Scheibe den Weg zum 0:2 (25.). Eine Strafe gegen Parker Tuomie, der Andy Miele nur regelwidrig am möglichen Torerfolg hindern konnte, hatte Folgen. Miha Verlic lochte einen Pass von Ziga Jeglic zum 1:2 ein (29.). Ein Scheibenverlust von Andy Miele wäre fast ins Auge gegangen. Zwei kurze Pässe der Kölner und der Abschluss von Dominik Bokk, der jedoch bei Julius Hudacek gut aufgehoben war. Im Gegenzug hatte Andy Miele eine bessere Idee als zuvor und bediente Matthew Abt, der zum 2:2-Ausgleich einnetzte (30.). Eine Minute später erwischte es Christian Wejse. In einer unübersichtlichen Aktion stürzte der Däne und wurde von einer Kufe Juhani Tyrväinens, der ebenfalls zu Fall kam, am Kopf getroffen. Der Bremerhavener erlitt eine stark blutende Kopfwunde, konnte die Spielfläche jedoch selbstständig verlassen. Die Referees Christopher Schadewaldt und Lukas Kohlmüller schickten beide Teams in die Kabine, damit neues Eis bereitet werden konnte. Anschließend wurde ohne weitere Drittelpause durchgespielt (31.).

Nach einer Hinausstellung von Lukas Kohlmüller gegen Fabian Herrmann, die im Vergleich zur ungeahndeten Stock-Check-Party eines Brady Austin mehr als lächerlich war, lag der Puck wenig später wieder im Bremerhavener Tor. On Ice wie auch nach Sichten der Videoaufzeichnung versagten die beiden Referees dem Treffer von Louis-Marc Aubry jedoch wegen hohem Stocks die Anerkennung (35.). Als die Pinguine just wieder komplett waren, schlug es doch ein. Dominik Bokk schnappte sich einen Pass von Oliwer Kaski und parkte zum 2:3 hinter Julius Hudacek ein (36.). Wesentlich weniger Mühe hatte Valtteri Kemiläinen beim 2:4 im Nachschuss, nachdem „Huda“ noch gegen Nate Schnarr abwehren konnte (42.). Überhaupt war es auffällig, wie tatenlos die Vorderleute bei abgewehrten Schüssen ihres Goalies agierten. Die restliche Spielzeit ist schnell erklärt. Die Pinguine rannten dem Rückstand hinterher und verdödelten einmal mehr die Chance auf einen Treffer in Überzahl (50.), während die Kölner den Gang von Ziga Jeglic in die Kühlbox mit dem 2:5 von Ryan MacInnis bestraften (53.). Auch die Strafzeit gegen Brady Austin nach seinem gefühlt 55. Stockcheck ließen die Bremerhavener in gewohnt harmloser Manier liegen (55.). Sinnbildlich war der Versuch von Jan Urbas, der allein vor Keeper Janne Juvonen die Scheibe nicht im Kasten der Gäste unterbringen konnte (56.).

Nach der Hälfte der Hauptrunde bleibt festzustellen:

Nur vier Teams fangen mehr Gegentreffer als die Pinguine. Mit Bennet Roßmy führt ein Youngster das interne Ranking an (7 T/11 A). Für die Gesamtwertung bleibt dafür der 46. Platz in der Penny DEL. Bei den Special Teams belegt die Mannschaft von Alexander Sulzer den neunten Platz (18,75%) und in Unterzahl lässt man nur noch die Augsburger Panther hinter sich. Diese Werte schlagen bis zu den Torhütern durch, von denen sich keiner – ausgenommen vom verletzten Kristers Gudlevskis – in der Nähe der Top 10 wiederfindet.
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