| Rainis Blickwinkel |
| Pinguins stehen sich selbst im Weg – 4:5 (3:2; 0:2; 1:1)-Niederlage gegen Nürnberg |
| 22.11.2025 - 03:08 |
Vor 4.647 Besuchern in der ausverkauften Eisarena mussten die Fischtown Pinguins einmal mehr ihre schlechte Chancenverwertung und die lahmenden Special Teams beklagen. Nach 60 Minuten schlich das Team von Alexander Sulzer, dass weiter ohne Kristers Gudlevskis, Phillip Bruggisser und Nicholas Jensen auskommen musste, mit Trübsal vom Eis. Zwischen den Torstangen ließ der Bremerhavener Coach wieder rotieren und zählte auf Julius Hudacek.
Die Hausherren erwischten einen Traumstart und gingen nach einem Schuss von Akito Hirose mit 1:0 in Führung (1.). Eigentlich sollte ein früher Treffer eine Portion Sicherheit bringen. Nach einem Scheibenverlust des Torschützen an der gegnerischen blauen Linie schalteten die Ice Tigers blitzschnell auf Offensive und erzielten durch Jakob Ustorf nur eine Minute später den 1:1-Ausgleich (2.). Und die Gäste nutzten die Schockstarre der Pinguine aus. Cody Haiskanen scheiterte noch mit seinem Versuch aus halbrechter Position an Julius Hudacek (5.). Sein Teamkollege Charlie Gerard zielte noch etwas genauer und versenkte die Scheibe zum 1:2 im Bremerhavener Kasten (9.). Das wiederum ließen die Hausherren nicht auf sich sitzen. Nino Kinder probierte es aus der Drehung, verfehlte aber das Ziel um ein paar Zentimeter. Dafür prüfte Ludwig Byström den linken Knick auf seine 90 Grad und drehte zufrieden ab – 2:2 (10.). Gern hätte sich auch Jan Urbas im Spielbericht verewigt, doch der erste Versuch rauschte am Gehäuse der Nürnberger vorbei. Beim zweiten stand Keeper Niklas Treutle dem Bestreben des Slowenen im Weg (11.). Auch in Überzahl stand der Kapitän der Pinguins im Mittelpunkt. Zwar nicht in der Offensive, jedoch bei einem Turnover der Nürnberger, als er mit einem guten Schläger die brenzlige Situation schlichtete (17.). Die große Chance zur Führung bereitete Alex Friesen für Ross Mauermann vor. Allerdings konnte der im Break die Scheibe nicht hinter Niklas Treutle ablegen (18.). Und weil’s so schön war, noch einmal. Nun war es Bennet Roßmy, der sich selbst das Spielgerät in den Lauf passte und mit einem Backhander scheiterte. Zumindest erzielte er kurz darauf einen Teilerfolg, als er mit seinem Schuss Wegbereiter für den Rebound von Andy Miele zum 3:2 war (19.). Rechtzeitig vor der ersten Drittelpause war dann wieder Show der DEB-Abgesandten in Streifen angesagt. Eine Hinausstellung gegen Akito Hirose wegen Spielverzögerung revidierten die Referees Bastian Steingroß und Andris Ansons nach Videoanalyse, um kurz nach dem folgenden Anspiel Nico Krämmer für einen angeblichen Stockschlag für zwei Minuten in die Kühlbox zu schicken (20.).
Im Mittelabschnitt griffen sich die Nürnberger den Preis für den besseren Start. Noch in Überzahl befindlich, spielte Owen Headrick einen scharfen Pass on den Slot, den Brett Murray aufnahm und Julius Hudacek zum 3:3 verlud (22.). Ärgerlich, dass Bennet Roßmy seine Hundertprozentige verjubelte, als er einen genialen Pass von Nico Krämmer frei vor der Kiste nicht in Zählbares umwandeln konnte (29.). Richtig heiß für seinen eigenen Torhüter machte es Christian Wejse beim Anspiel und den Puck direkt an den rechten Pfosten setzte (31.). Einmal mehr zündete Ice Tiger Charlie Gerard im Bremerhavener Drittel und hatte ein Auge für den besser postierten Owen Headrick, der mühelos zum 3:4 abschloss (33.). Aufregung in der 38. Spielminute, nachdem Colt Conrad mit schmerzverzerrtem Gesicht vor dem Nürnberger Tor zusammensackte. Auf Hinweis der Linesmen bemühten die Referees erneut die Videoschau und verhängten nach deren Sichtung eine 5 plus Spieldauerstrafe gegen Samuel Dove-McFalls, der den Bremerhavener Stürmer mit einem Crosscheck an den Hinterkopf niedergestreckt hatte. Glück für die Pinguins, dass Tyler Spezia in Unterzahl zwar Ziga Jeglic davoneilte, den Puck aber nur an den rechten Pfosten haute (40.).
Auch die restliche Zeit mit einem Akteur mehr auf dem Eis ließen die Bremerhavener anfangs des letzten Durchgang zu einer Luftnummer verkommen. Mittlerweile ist die Hinausstellung eines gegnerischen Spielers eine größere Strafe für die Frackträger als die sich numerisch im Nachteil befindliche Mannschaft (43.). Dann lag die Scheibe plötzlich doch im Tor der Nürnberger. Schütze Max Görtz durfte jedoch nicht lange jubeln, denn Bastian Steingroß und Andris Ansons ließen sich wieder vom TV zeigen, dass zuvor eine aktive Behinderung des Goalies stattgefunden hatte. Die Referee hätten ihren Platz im Fernsehstudio nicht verlassen sollen. Unter Umständen hätten sie anschließend den hohen Stock eines Nürnbergers an Nico Krämmer sehen und ahnden können (45.). Dafür zog es Jan Urbas wenig später in die Ruhe der Kühlbox. Von dort musste er gezwungenermaßen mit ansehen, wie die Gäste im Powerplay durch Owen Headrick auf 3:5 stellten (49.). Die Bremerhavener harkten dennoch nach und kamen durch Miha Verlic zum 4:5 (54.). Die reichlich späte Herausnahme von Julius Hudacek zu Gunsten eines sechsten Feldspielers brachte nichts mehr ein. Christian Wejse stand noch bei einem Schuss von Jan Urbas im Weg und „verhinderte“ den möglichen Ausgleich (60.).
Der Treibstoffmangel beim Karawanken-Express und die eklatante Schwäche in Über- und Unterzahl muss allmählich behoben werden. Sonst könnte es ein holpriger Gang in die zweit Hälfte de Hauptrunde geben. Die Hoffnung liegt dabei auch auf die Rückkehr von „Danish Dynamite“ Nicholas Jensen und Phillip Bruggisser, die den Nordlichtern als Impulsgeber mächtig fehlen.
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Rainer |
gedruckt am 22.11.2025 - 11:15 |
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