Rainis Blickwinkel » Bremerhaven verliert Spitzenspiel in Straubing mit 1:3 (1:1; 0:0; 0:2)
Rainis Blickwinkel

Bremerhaven verliert Spitzenspiel in Straubing mit 1:3 (1:1; 0:0; 0:2)
17.11.2025 - 00:20 von Rainer


Die Begegnung zwischen dem Tabellenführer Straubing Tigers und dem Verfolger Fischtown Pinguins hielt was es auf dem Papier versprach. Coach Alexander Sulzer ließ mit unveränderter Aufstellung zum Heimsieg gegen München (4:1) am Donnerstag spielen. Auch wenn sein Team am Ende ohne Punkte auf die Heimreise gehen musste. Der knappe Erfolg der Niederbayern ging in Ordnung.

Die Bremerhavener kamen gut in die Partie und hatten nach wenigen Sekunden durch Jan Urbas die erste Möglichkeit. Der Kapitän der Frackträger konnte die Scheibe vor dem Torraum allerdings nicht kontrolliert abschließen, dennoch musste Goalie Henrik Haukeland klärend eingreifen (1.). Der entschärfte auch den Schuss von Bennet Roßmy wenig später, als die Norddeutschen im zwei auf eins vor ihm auftauchten (4.). Auf Seiten der Gastgeber verschenkte Stefan Loibl eine günstige Gelegenheit, weil er einen Mitspieler suchte, anstatt selbst ins Risiko zu gehen (5.). Auffällig wurden anschließend erst einmal die Referees Marian Rohatsch und Marius Wölzmüller, die Alex Friesen für einen harmlosen Check auf die Strafbank schickten (6.). Die Pinguine benötigten etwas Glück, um schadlos aus der Unterzahl zu gelangen. Eine abgelenkte Scheibe von Tyler Madden plumpste im hohen Bogen an die rechte Torstange, blieb jedoch im Spielfeld (7.). Jan Urbas nach Querpass von Miha Verlic (8.) und Elis Hede aus aussichtsreicher Position (10.) beschäftigten die Torhüter auf beiden Seiten. Julius Hudacek war es dann wieder, der Justin Scott nach einem Scheibenverlust seiner Vorderleute die Show stehlen musste und im Gegenzug vereitelte Henrik Haukeland den Schachzug von Ross Mauermann, den Puck mit der Rückhand in die Kiste zu lupfen (13.). Als Alex Green die Kontrolle über die Scheibe verlor, nahm Colt Conrad diese gern auf und schob sie Henrik Haukeland zum 1:0 zwischen die Schoner hindurch (14.). Dann wurde es hektisch. Bennet Roßmy wuchtete Stephan Daschner per Check in die Bande und bei Marcel Brandt sprang der Alarmmodus an. Er rächte die Aktion des Bremerhaveners mit einem ebenfalls rüden Bandencheck, legte sogar noch einen Crosscheck an den Kopf nach und veranlasste Andy Miele, den Straubinger für das bevorstehende Weihnachtsfest versandfertig zu prügeln. Zumindest die Referees behielten in dieser hitzigen Auseinandersetzung einen kühlen Kopf und verdonnerten Bennet Roßmy und Andy Miele zu jeweils fünf Minuten Abkühlung. Marcel Brandt schickten sie mit einer 5 + Spieldauerstrafe in die Kabine. Besser hätte man die Bonbons nicht verteilen können (16.). Anscheinend gibt es in Straubing aber nicht nur einen Pulverturm. Was auf der Tribüne „Schieber-Rufe“ auslöste, mag in der speziellen Regelkunde der Niederbayern verborgen sein. Es zog aber trotzdem eine fünfminütige Unterzahl für die Bremerhavener nach sich und gegen das drittbeste Powerplay bedeutete es eine heikle Angelegenheit. So war es nicht verwunderlich, dass Alex Green in der 19. Spielminute zum 1:1-Ausgleich ins Schwarze traf. Julius Hudacek rettete das Remis gegen Wade Allison in die Drittelpause (20.).

Die Partie blieb auch im zweiten Durchgang auf hohem Niveau. In der 23. Spielminute konnten sich abermals mehrere Herren auf beiden Seiten nicht benehmen und wie die Orgelpfeifen wanderten Rayan Bettahar und Ziga Jeglic sowie Justin Scott und Nicholas Halloran in die Ruhezone. Pech für Miha Verlic, dass er nach einem Zuckerpass von Akito Hirose nur den Pfosten traf (24.). Elis Hede ließ Julius Hudacek aus zentraler Position den Vortritt (27.), während Andy Miele für den platzierten Schuss in die Fanghand von Henrik Haukeland einen Coupon von Kaufland aktiviert bekam (29.). Für eine nicht alltägliche Aktion sorgten anschließend wieder die Unparteiischen. Einen von Jan Urbas geahndeten Stockschlag revidierten die Herren Rohatsch und Wölzmüller umgehend, nachdem offenbar bekannt wurde, dass der Straubinger mit einem Schläger aus Blätterteig agierte und durch den minimalen Kontakt knapp oberhalb der Eisfläche in seine Einzelteile zerfiel (33.). Dass die Pinguine zu diesem Zeitpunkt in Überzahl spielte sei nur am Rande erwähnt. Die Gefährlichkeit des Bremerhavener Powerplays blieb auch in Straubing ein Relikt der Vergangenheit. Für die erneute Führung seiner Mannschaft hätte Rayan Bettahar sorgen können, doch wurde auch sein Versuch von der linken Außenposition eine gern genommene Beute von Keeper Henrik Haukeland (36.). Auf der anderen Seite nutzte Julius Hudacek die Gelegenheit, sich gegen Tim Brunnhuber auszuzeichnen (39.).

Auch im letzten Drittel ließen beide Mannschaften nicht locker, wobei die Gastgeber weiter leichte Vorteile bei den Spielanteilen vereinnahmten. Nicholas Halloran wurde von Maxim Rausch im letzten Moment am Einschuss gehindert (44.). Die Referees unterbrachen den Druck der Tigers mit einer ungerechtfertigten Hinausstellung von Alex Green. Dem wurde ein Foulspiel an Nino Kinder unterstellt, obwohl der Bremerhavener weg- und in den Gegenspieler hineingerutscht war (45.). Wie zuvor konnten die Nordlichter den Vorteil aber nicht nutzen (47.). Und wenn man seine eigenen Möglichkeiten nicht verwertet, machen es früher oder später die Anderen. So geschah es, als Filip Varejcka den von Julius Hudacek abgewehrten Schuss Tyler Maddens zum 1:2 über die Torlinie stocherte (54.). „Unglücklich“ auch die Entscheidung der Referees, Nico Krämmer nach einem Foulspiel von Justin Scott auch den Bremerhavener mit zwei Minuten zu bestrafen, weil der nicht regelkonform gestürzt war (57.). Nachdem Alex Sulzer für seinen Goalie einen sechsten Feldspieler gebracht hatte, machte Filip Varejcka mit einem „empty net Goal“ das 1:3 und den Sieg der Straubing Tigers perfekt (59.).
Keine Kommentare News empfehlen Druckbare Version nach oben