Rainis Blickwinkel
Sieg gegen den Tabellenletzten – Bremerhaven bezwingt Dresden 4:2 (0:1; 1:1; 3:0)
27.10.2025 - 00:14

Zwei Drittel lang lagen die Fischtown Pinguins gegen den Aufsteiger zurück, weil es wieder beim Abschluss klemmte. Dann öffnete sich der Knoten und drei Treffer im Schlussabschnitt sorgten doch noch für einen Sieg. Dabei wird die Personaldecke immer dünner. Vladimir Eminger strich nach dem Warm Up neben den ohnehin verletzt fehlenden Kristers Gudlevskis, Jan Urbas und Phillip Bruggisser die Segel.

Die 4.644 Zuschauer – nach den drei Abweichlern für die Meldung „ausverkauft“ ermittelt bereits der Staatsschutz – sahen einen flotten Beginn und die erste Chance für die Hausherren. Maxim Rausch hatte von der blauen Linie abgezogen und Ziga Jeglic den durch den von Keeper Juho Olkinuora erzeugten Abpraller knapp verpasst (1.). Dennoch gingen die Sachsen in Führung. Auf der halblinken Seite fackelte Dane Fox nicht lange und versenkte die Scheibe zum 0:1 am verdutzten Leon Hungerecker vorbei in der rechten Ecke (2.). Dennoch ließen sich die Pinguine nicht aus dem Konzept bringen und verbuchten die nächste Gelegenheit durch Matthew Abt, wenngleich der Dresdner Schlussmann auch diesmal auf dem Posten war (4.). Er behielt auch eine weiße Weste, nachdem Nico Krämmer aus der Zentrale geschossen hatte und gegen den Rebound von Max Görtz. Bennet Roßmy wollte es genauer machen, verfehlte jedoch nur Sekunden später die Kiste um wenige Zentimeter (7.). Die Frackträger bestachen durch ihre zahlreichen Angriffsversuche, haderten allerdings wie zuletzt mit der Verwertung ihrer Möglichkeiten. So blieb der verdiente Lohn einer feinen Einzelleistung von Bennet Roßmy aus, der auf dem Weg zum Tor noch einen Dresdner Abwehrspieler die Scheibe elegant durch die Beine schob und dann Juho Olkinuora nicht bezwingen konnte (13.). Pech für Ross Mauermann, dass er nach einem finalen Zuspiel von Nicholas Jensen beim Abschluss wegrutschte (20.).

Der zweite Durchgang startete kurios. Trevor Parkes war ebenso überrascht, wie zufällig die Scheibe vor seine Kelle landete und wohl auch deshalb feuerte er sie freistehend am Gehäuse der Bremerhavener vorbei (21.). Früh auf der Agenda war der DEB mit dem Thema „Der Blick eines Maulwurfs“ angesiedelt. Als Tomáš Andres schulmäßig Leon Hungerecker in dessen Torraum attackierte und ihn zu Fall brachte, führten die Referees und in dieser Szene nur unweit entfernt Martin Frano die gestörte Standfestigkeit des Bremerhavener Goalies wahrscheinlich auf eine Schwindelattacke zurück. Eine Ahndung der Torhüterbehinderung kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, wohl aber der überhastete Rettungsversuch von Ross Mauermann, der das Spielgerät unerlaubt aus dem Spielfeld beförderte (23.). Nur gut, dass die Dresdner mit der Überzahl auch nicht so recht etwas anzufangen wussten (25.). Ein genialer Pass von Nino Kinder erreichte Fabian Herrmann, doch der brachte die Scheibe nicht an Keeper Juho Olkinuora vorbei über die Linie (28.). Nach einem unbestraften Bandencheck gegen Nino Kinder nutzten die Pinguine die Unordnung in der Defensive der Eislöwen. Nico Krämmer beförderte den Rebound eines abgewehrten Schusses von Matthew Abt zum 1:1-Ausgleich ins Netz (31.). Der erneute Nackenschlag folgte nur vier Minuten später. Aus dem Nichts kam der Puck über Alec McCrea zu Austin Ortega, der per Onetimer zum 1:2 veredelte. Ein schöner Treffer in die kurze Ecke, auch wenn Leon Hungerecker hier keine gute Figur abgab (35.). Beide Torhüter hatten noch jeweils eine Gelegenheit sich auszuzeichnen. Für den Dresdner Matthias Pischoff (38.) und Fabian Herrmann (39.) bei den Pinguinen war bei Leon Hungerecker bzw. Juho Olkinuora Endstation angesagt.

Im letzten Drittel bestimmten die Bremerhavener die Musik. Aber auch gleich nach Wiederbeginn stand der Dresdner Schlussmann im Weg. Zunächst parierte er glänzend den Schuss von Max Görtz, um anschließend den verzögerten Rebound von Ross Mauermann auf der Flugbahn zum Ausgleich aus der Luft zu schnappen (43.). Dafür halfen seine Vorderleute mit. Die Strafzeit gegen Emil Johansson dauerte nur acht Sekunden, bis Alex Friesen die Scheibe zum 2:2 in den Kasten jagte und den Dresdner Sünder von seinem Aufenthalt in der Kühlbox befreite (47.). Andy Miele legte noch einen drauf, umfuhr das Gehäuse der Gäste und legte den Puck nur 54 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer zum 3:2 hinter Juho Olkinuora ab. Es war zugleich die umgehende Strafe für einen zuvor nicht geahndeten hohen Stock an Bennet Roßmy (48.). Zwei Mal gaben die Sachsen den Bremerhavenern durch Strafzeiten die Möglichkeit, den Sack zu verschnüren, doch die ließen diesen Vorteil ungenutzt. Was für ein Glück, dass Leon Hungerecker nach einem Fehlpass in der eigenen Zone den Schuss von Drew LeBlanc mit der Stockhand parieren konnte (55.). Matthew Abt war es dann, der mit einem Kunstschuss in den Knick der kurzen Ecke zum 4:2 traf und die Partie endgültig entschied (60.).


Rainer


gedruckt am 03.11.2025 - 21:34
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