Rainis Blickwinkel » Zwei Punkte verloren oder einen gewonnen – Bremerhaven unterliegt Augsburg 3:4 n. P.
Rainis Blickwinkel

Zwei Punkte verloren oder einen gewonnen – Bremerhaven unterliegt Augsburg 3:4 n. P.
18.10.2025 - 03:49 von Rainer



Vor 4.561 Zuschauern in der Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz verloren die Fischtown Pinguins ihr Heimspiel gegen die Augsburger Panther, wie es vom Verlauf her nicht hätte gegensätzlicher sein können, mit 3:4 (0:2; 0:1; 3:0; 0:0; 0:0) nach Penaltyschießen. Alexander Sulzer verzichtete bis auf Rayan Bettahar auf Änderungen im Line Up und ließ die Mannschaft mit der Aufstellung wie zuletzt in Storhamar ins Rennen gehen.

Die Bremerhavener begannen engagiert und viel Druck nach vorn. Am Kasten der Gäste vorbei flog das Geschoss von Nicholas Jensen (2.). Der frei zum Abschluss kommende Christian Hanke bereitete Kristers Gudlevskis eine Meisterleistung ab, um eine frühe Führung der Fuggerstädter zu verhindern (3.). Die Pinguins hatten mehr vom Spiel, machten wie zuletzt aber aus ihren Möglichkeiten keine Tore. Jan Urbas mit einem Versuch aus der Distanz (4.) und Max Görtz nach starker Vorbereitung von Andy Miele (10.) brachten Keeper Peyton Jones auf Betriebstemperatur. Eine Strafzeit gegen Matthew Abt beendete den guten Lauf der Hausherren und den torlosen Zwischenstand. Thomas Schemitsch nutzte den Sekundenschlaf von Vladimir Eminger und Ludwig Byström, um im Alleingang die Scheibe unter Kristers Gudlevskis hindurch zum 0:1 über die Linie zu schieben (14.). Dennoch hatten Christian Wejse und Nino Kinder nacheinander die Chance zum Ausgleich, doch deren Schüsse verfehlten das Ziel um einige Zentimeter (16.). Da waren die Puppenspieler wesentlich effizienter. Sie hatten bei einem undurchsichtigen Gemenge am Bremerhavener Gehäuse den Durchblick und erhöhten durch Florian Elias auf 0:2 (20.).

Über den Mittelabschnitt könnte man aus Bremerhavener Sicht den Mantel des Schweigens ausbreiten. Zunächst zeigten die Pinguins ihre aktuelle Schwäche im Powerplay und ließen eine Strafe gegen die Gäste verpuffen (23.). Kristers Gudlevskis war es zu verdanken, dass die Augsburger eine erschreckend schwache Phase der Hausherren nicht nutzen konnten. Joseph Cramarossa mit einem Break (26.) und Kyle Mayhew (27.) zogen den Kürzeren gegen den Bremerhavener Schlussmann. Die Hinausstellung von Riley Damiani beendete die Vorstellung der Panther zunächst. Lag es zuvor am Unvermögen der Pinguins, verwehrte das Gestänge gleich zwei Mal den Anschlusstreffer. Erst ballerte Jan Urbas an den Pfosten und Sekunden später machte es ihm Miha Verlic nach. Zu beiden Szenen ließen sich die Referees Andre Schrader und Bastian Steingroß per Videoanalyse ihre On-Ice-Entscheidung bestätigen und entschieden auf „kein Tor“ (30.). Bei wieder voller Kapelle verhinderte Phillip Bruggisser einen weiteren Einschlag der Gäste (32.). Der folgte dann aber nach einer Strafe gegen Akito Hirose. Anthony Louis machte kurzen Prozess und nagelte einen „no look“ Backhander von Alexandre Grenier zum 0:3 in die Maschen (36.).

Kaum jemand hätte noch auf die Pinguins gesetzt und einige Anhänger waren bereits auf dem Heimweg, als die Frackträger ihr Werkzeug auspackten. Eine wahre Angriffswelle überrollte die Augsburger Defensive. Den Startschuss legten die Gäste mit Strafzeiten gegen Alexandre Grenier (2+2 Minuten Hoher Stock) und kurz darauf Madison Bowey. In doppelter Überzahl markierte Ziga Jeglic mit etwas Glück den 1:3-Anschlusstreffer (43.). Akito Hirose legte mit einem Schuss von der Grundlinie durch die Beine von Keeper Peyton Jones zum 2:3 nach (46.). Zu hoch zielte Jan Urbas mit einer Granate aus zentraler Position (48.) und Max Görtz schloss nach feiner Vorarbeit von Ross Mauermann zu unplatziert ab (49.). Umso sehenswerter die Show von Andy Miele, der eine Scheibe abfing und sich mit einer geschickten Körpertäuschung in eine vorzügliche Schussposition manövrierte, um dann trocken zum 3:3-Ausgleich einzunetzen (50.). Die Eisarena stand Kopf und die Pinguins brannten ihr Feuerwerk weiter ab. Nico Krämmer verfehlte die Kiste um Haaresbreite und Bennet Roßmy schaffte das Kunststück, den Rebound von der Bande „open net“ zu versemmeln (54.). Wieder Bennet Roßmy und Nico Krämmer – diesmal in umgekehrter Reihenfolge – scheiterten am Augsburger Goalie (57.). Nicholas Jensen (58.) und Miha Verlic (60.) gelang es ebenfalls nicht, das Spielgerät zum Siegtreffer an Peyton Jones vorbeizubringen.

In der Overtime wurden Jan Urbas (61.) und Miha Verlic mit einem Lattentreffer (62.) nicht belohnt. Für die Augsburger war Donald D.J. Busdeker mit einem Solo gefährlich, bevor Phillip Bruggisser zwei Sekunden vor dem Ende der Verlängerung den Augsburger Keeper mit seinem Geschoss fast aus den Schlittschuhen hob (65.).

Beim Penaltyschießen zeigten sich die Gäste abgebrühter. Während auf Augsburger Seite Alexander Blank und Kyle Mayhew ihre Versuche krönten, traf bei den Pinguins nur Ziga Jeglic. Der Penalty von Nico Krämmer rollte nach der Abwehraktion von Peyton Jones an den Pfosten und blieb vor der Torlinie liegen. Die Augsburger Panther sicherten sich in einer kuriosen Partie einen Zusatzpunkt, büßten jedoch einen Tabellenplatz ein.
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