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Pinguin weiter zu launisch – Niederlage auch in Nürnberg
20.10.2025 - 00:00 von Rainer



Die Fischtown Pinguins konnten sich auch in Nürnberg nicht von ihrer Spielweise, die einer Achterbahnfahrt gleicht, befreien und verloren gegen die zuvor in fünf Partien sieglosen Ice Tigers mit 3:4 (0:0; 2:2; 1:2). Jan Urbas fiel kurzfristig aus und Headcoach Alexander Sulzer setzte sein Torhüter-Roulette fort. An alter Wirkungsstätte rückte Leon Hungerecker zwischen die Torstangen.

Die Akteure auf beiden Seiten hatten es ziemlich eilig. Nach vier Sekunden prüfte Neuzugang Brett Murray den Bremerhavener Keeper und nach weiteren 14 Sekunden musste Niklas Treutle einen Schuss von Miha Verlic aus der gefährlich angereicherten Luft schnappen (1.). Dann ging es etwas sinniger auf der Eisfläche zu. Evan Barratt setzte Constantin Braun mit einem feinen Diagonalpass in Szene, doch Leon Hungerecker klärte (4.). Auf der anderen Seite visierte Nico Krämmer die kurze Ecke an, konnte Niklas Treutle aber nicht überraschen (7.). Kurz darauf zog Charlie Gerard an Maxim Rausch vorbei und steuerte auf Leon Hungerecker zu, der sich jedoch nicht düpieren ließ (9.). Anschließend klingelte es im Gehäuse der Norddeutschen, nachdem Owen Headrick abgezogen hatte. Die Unparteiischen Christopher Schadewaldt und Kilian Hinterdobler stornierten den Treffer aber nach Videoanalyse wegen Torraumabseits (12.). Wie zuvor bei der Hinausstellung von Fabian Herrmann hielten sich die Pinguine auch nach einer Strafe gegen Andy Miele schadlos. Die Unterzahl endete allerdings früher als vorgesehen, da Charlie Gerard recht bald nach ihm eine Verschnaufpause in der Kühlbox buchte (15.). Nino Kinder hatte Pech, nachdem er das Nürnberger Tor umfuhr und Niklas Treutle als Bande missbrauchen wollte. Der beseitigte die Scheibe aber mit dem Schoner, bevor sie die Linie überschritt. Auf der Gegenseite leitete Eva Barratt das Spielgerät im Hechtsprung zu Samuel Dove-McFalls, dem Leon Hungerecker jedoch in die Suppe spuckte (18.).

Im Mittelabschnitt legten die Gastgeber einen Zahn zu, während die Frackträger die Drittelpause gedanklich noch auszukosten. Wie gut, dass zumindest Leon Hungerecker nicht nur körperlich auf dem Eis präsent war. Der hatte bei einem ekeligen Schlenzer von Julius Karrer aus der Distanz (23.) und gegen einen Schuss von Brett Murray aus halbrechter Position (24.) einiges zu tun. In höchster Not verhinderte Ludwig Byström den erfolgreichen Abschluss eines Konters über Evan Barratt, der sehenswert mit der Rückhand auf Samuel Dove-McFalls abgelegt hatte. Ein paar Sekunden später wurden die Nürnberger für ihren Aufwand doch belohnt. Brett Murray fälschte einen Schuss von Julius Karrer vor dem Tor zum 0:1 ab (27.). Die Hausherren waren anscheinend noch vom Jubeln abgelenkt, denn Fabian Herrmann steuerte im Break allein auf Niklas Treutle zu, schaffte es aber nicht, den Puck über dessen bereits auf dem Eis befindlichen Schoner zu heben (29.). Da sind die Gegner der Pinguine aktuell wesentlich effizienter. Owen Headrick nagelte da mal eben den Zuckerpass von Greg Meireles zum 0:2 ins Gehäuse (32.). Schade, dass die Bremerhavener immer erst mit dem Rücken zur Wand stehen müssen, um den Gegner in die Schranken zu weisen. Denn wie Phönix aus der Asche nutzte Akito Hirose seinen Center Ziga Jeglic zum Doppelpass und verkürzte auf 1:2 (33.). Und nur zwei Minuten später zündete die Ersatzlok des Karawanken-Express Bennet Roßmy ein Geschoß, das krachend zum 2:2-Ausgleich im rechten Winkel einschlug (35.). Leider versäumten es die Pinguine den Druck hochzuhalten. So musste Leon Hungerecker gegen den frei vor ihm auftauchenden Roman Kechter (36.) und Brett Murray (40.) parieren.

Im höchsten Maße störend sind auch die überflüssigen Strafzeiten in der gegnerischen Zone, die die Bremerhavener neuerdings wie ein Virus befallen haben. Ross Mauermann bediente sich einmal mehr einer solcher und es gelang seinen Kollegen nur mit allergrößter Mühe, den eigenen Kasten sauber zu halten. Lediglich Evan Barratt traf mit einem Knaller die Querstange (42.). Umso prächtiger, dass die Pinguine anschließend in eigener Überzahl durch Miha Verlic zum 3:2 trafen (45.). Das Team von der Unterweser legte sich die Nürnberger nun zurecht. Ross Mauermann und Nino Kinder trafen jedoch nur den Außenpfosten und die Querstange (46./47.). Und hinten packte Leon Hungerecker einen Monstersave gegen Evan Barratt aus, der wie aus dem Nebel frei vor ihm zum Abschluss kam (49.). Auch die Strafzeit gegen Marcus Weber passte ins Drehbuch, doch die Pinguine blieben im Powerplay zu umständlich und nutzten die große Chance zur Vorentscheidung nicht (52.). Es kam wie es kommen musste. Die Defensive pennte und Cole Maier düpierte die Bremerhavener mit einem Bauerntrick zum 3:3-Ausgleich (55.). Die Höchststrafe folgte 24,5 Sekunden vor dem Ende, als Thomas Heigl die Lücke fand und die Scheibe zum 3:4 versenkte (60.).
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