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Pinguine lassen sich vernaschen – 1:4-Niederlage gegen die Kölner Haie
03.10.2025 - 00:53 von Rainer


Leichtes Spiel hatten die Kölner Haie vor 17.136 Besuchern in der Lanxess Arena. Aus der geplanten Revanche für das Aus im Viertelfinale der Playoffs in der letzten Saison wurde nichts. Dafür war die Leistung der Nordlichter, die ohne Colt Conrad, Rayan Bettahar, Justin Büsing und Will Riedell angereist waren, einfach zu schwach.

Schon nach wenigen Sekunden brannte es vor dem Bremerhavener Gehäuse, doch Juhani Tyrväinen konnte Schlussmann Kristers Gudlevskis nicht überwinden (1.). Das schaffte kurz darauf aber Maximilian Kammerer, der die Scheibe nach Valtteri Kemiläinen und Louis-Marc Aubry zum 0:1 über die Linie bugsierte (3.). Die vielfach angeprangerten Busbeine waren es sicher nicht, die den Norddeutschen – die Anreise war bereits gestern – die Konzentration raubten. Bremerhavener Abspielfehler und kein Druck in der Offensive waren die Basis für die Überlegenheit der Rheinländer um Ex-Pinguin Dominik Uher im ersten Drittel. Wesentlich zielstrebiger zeigte sich der agile Patrick Russell, der im Konter mit einem Flachschuss in die rechte Ecke auf 0:2 stellte (8.). Und wenn sich, wie eine Minute später die Möglichkeit bei zwei auf eins bot, wurde diese von Bennet Roßmy hergeschenkt (9.). Die Kölner hatten bekamen fast alle Freiheiten. So probierte es zunächst Moritz Müller, der an Kristers Gudlevskis scheiterte und anschließend durfte sich auch noch Louis-Marc Aubry versuchen, dem sich jedoch ein Verteidiger in den Weg stellte (13.). Kristers Gudlevskis packte sich einen Schuss von Ryan MacInnis und beendete die Druckphase der Gastgeber (14.). Allmählich tauten auch die Bremerhavener auf und profitierten von einem Scheibenverlust der Kölner, den Christian Wejse für Nino Kinder aufbereitete und anschließend sichere Beute von Kölns Keeper Felix Brückmann wurde (16.). Ziga Jeglic musste dann ebenfalls den Gang in die Kühlbox antreten, nachdem Kölns Oberquerulant Moritz Müller gegen den slowenischen Stürmer „nachtrat“ (17.). Kurz vor dem ersten Pausentee pfiff bei Juhani Tyrväinen einmal mehr der Wind unter den Helm, als dieser sich vor dem eigenen Tor an Ziga Jeglic abarbeitete und folgerichtig von den Referees mit einer Strafzeit therapiert wurde (20.).

Sinnbildlich ließen die Pinguine auch das Powerplay ohne Torchance ungenutzt (22.). Auch Bennet Roßmy sorgte bei Felix Brückmann für eine Verbesserung der Statistik, als er den Puck aus zentraler Position direkt auf den Körper des Keepers platzierte (23.). Bei angezeigter Strafe gegen die Bremerhavener erhöhte Valtteri Kemiläinen mit einem Knaller auf 0:3 (26.). Wie gut, dass das Penaltykilling der Pinguine bis dahin gut funktionierte. So blieben die Hinausstellungen von Nicholas Jensen (27.) und Christian Wejse (31.) ohne Folgen. Die Partie verflachte – war geradezu langweilig anzuschauen. Dann hatten es die Frackträger einer glänzenden Abwehr von Kristers Gudlevskis zu verdanken, dass ein klasse vorgetragener Konter von Gregor MacLeod nicht im Kasten einschlug (39.). Phillip Bruggisser probierte es kurz vor Drittelende nochmals aus halbrechter Position, doch Felix Brückmann entschärfte die Gefahr mit der Stockhand (40.).

Den letzten Durchgang eröffnete Matthew Abt. Sein Abschluss landete jedoch auch nur am Körper des Kölner Goalies (42.). Ebenso harmlos blieb der Versuch von Nate Schnarr auf Kölner Seite (45.). Ein endlich mal klug vorgetragener Angriff über die rechte Seite von Christian Wejse und dem messerscharfen Pass vor das Kölner Tor folgte das 1:3, bei dessen Verarbeitung Fabian Herrmann wahrscheinlich weniger Mühe hatte als beim Socken anziehen (47.). Die Pinguine waren nun dran, aber wieder ließen sie ein Powerplay ungenutzt. Nico Krämmer hatte die große Chance zum Anschlusstreffer, aber die Scheibe ließ sich nicht über die Torlinie befördern (50.). Als sich mal wieder Moritz Müller berufen fühlte und mit Bennet Roßmy körperlich austauschte, wanderte nur der Bremerhavener auf die Strafbank. So kann man natürlich auch den Spielfluss des Gegners stoppen (56.). Dass sich die Pinguine selbst um letzte Hoffnungen bringen kann, bewies Phillip Bruggisser mit einer völlig unnötigen Strafzeit in der 58. Spielminute. Die Hausherren bedankten sich aber artig mit dem 1:4-Endstand durch Oliwer Kaski (59.).
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