Rainis Blickwinkel » Holpriger Start in die Saison – Bremerhaven bezwingt Schwenningen 2:1 (1:0; 0:1; 1:0)
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Holpriger Start in die Saison – Bremerhaven bezwingt Schwenningen 2:1 (1:0; 0:1; 1:0)
13.09.2025 - 02:16 von Rainer


Die Fischtown Pinguins entgingen knapp einem Fehlstart in die zehnte DEL-Saison. Erst in der 55. Spielminute gelang Ziga Jeglic der Siegtreffer gegen das über weite Strecken bessere Team aus dem Schwarzwald. Headcoach Alex Sulzer war schon vor der ersten Partie zu Umstellungen seiner Reihen gezwungen, weil Phillip Bruggisser und Will Riedell neben Colt Conrad und Rayan Bettahar verletzt ausfielen. Nico Krämmer musste den Karawanken-Express steuern, da Miha Verlic in der Abwehr aushelfen musste.

Beide Mannschaften verplemperten nicht viel Zeit mit taktischem Geplänkel. Zach Senyshyn klopfte aus zentraler Position bei Schlussmann Kristers Gudlevskis an, der sich aber nicht bezwingen ließ (4.). So fühlte sich Bennet Roßmy dann auch auf den Plan gerufen, Schwenningens Keeper Joacim Eriksson mit einem Gewaltschuss auf die Probe zu stellen. Andy Miele traf die zu kurz abgewehrte Scheibe beim Nachschuss nicht kontrolliert – Chance dahin (5.). Die Gäste kamen besser ins Spiel und auch bei den Zweikämpfen waren leichte Vorteile sichtbar. Zunächst bot sich aber für Ross Mauermann die Gelegenheit zum Führungstreffer, doch zielte der dienstälteste Pinguin etwas zu hoch (10.). Auf der anderen Seite zwang Kyle Platzer den Bremerhavener Keeper zu einer glänzenden Abwehr (11.). Weder Jan Urbas aus zentraler Position (14.) noch Mirko Höfflin, der allein auf Kristers Gudlevskis zusteuerte (16.), brachten das Spielgerät über die Torlinie. Umso überraschender dann die Bremerhavener Führung. Ross Mauermann passte auf Matthew Abt, der Schwenningens Dominik Bittner auswackelte und dem Tornetz eine hässliche Beule zum 1:0 verpasste (18.).

Die Wild Wings gaben auch zu Beginn des Mittelabschnitts den Ton an und sorgten durch einen Schuss von Ben Marshall für große Verwirrung vor dem Gehäuse der Pinguins (23.). Wieder probierte es Neuzugang Bennet Roßmy, verfehlte das Ziel aber um einige Zentimeter. Im Gegenzug behielt Kristers Gudlevskis noch gegen Sebastian Uvira die Oberhand. Seine Vorderleute brachten die Scheibe jedoch nicht aus der eigenen Zone und nach zwei kurzen Pässen sah sich Alexander Karachun genötigt, den Puck zum 1:1-Ausgleich ins Netz zu wuchten (25.). Dem wenig souveränen Auftritt der Hausherren schlossen sich nun auch die Referees Christopher Schadewaldt und Bastian Steingroß an. Das klare Foulspiel eines Bremerhaveners an einen Schwenninger übersahen sie, während kurz darauf Nicholas Jensen für nichts in die Kühlbox wanderte – ausgleichende Gerechtigkeit könnte man meinen (30.). Die Gäste im Powerplay aber zu pomadig, um die Pinguins ernsthaft in Gefahr zu bringen. Das lag aber auch an PK-Monster Nino Kinder, der den numerisch überlegenen Schwänen gleich zwei Mal die Scheibe abluchste und wichtige Zeit von der Uhr nahm (31.). Auch nach einer weiteren Strafzeit gegen Andy Miele brachten die Schwenninger nichts zustande und die Bremerhavener nicht in Verlegenheit (39.).

Das Team von Alexander Sulzer fand auch im letzten Durchgang nicht zu seinem Spiel und lud die Gäste immer wieder zu gefährlichen Aktionen in der Offensive ein. Kristers Gudlevskis hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Er hielt gegen Tyson Spink (44.) und dem allein vor ihm auftauchenden Tylor Spink (47.) glänzend und bewahrte seine Mannschaft vor einen Rückstand. Eine famose Kombination über Fabian Herrmann zu Nino Kinder wusste Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson zu ersticken (49.). Die Gäste machten weiter Druck auf den Kasten der Bremerhavener, aber die erzielten den entscheidenden Treffer. Nico Krämmer hatte abgezogen und Ziga Jeglic den Abpraller geistesgegenwärtig mit der Rückhand zum 2:1 veredelt (55.). Jetzt wirkten die Pinguins in den Aktionen etwas sicherer und Bennet Roßmy (56.) und Fabian Herrmann, der nur die Querstange traf (58.) erspielten sich weitere Möglichkeiten. Die Schwenninger gingen volles Risiko und nahmen Joacim Eriksson für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Vergebens – am Ende brachten die Bremerhavener den knappen Vorsprung über die Ziellinie und durften sich über die ersten drei Punkte der neuen Saison freuen. Nino Kinder und Kristers Gudlevskis bestachen durch eine starke Leistung und hätten den Titel des MVP verdient gehabt.
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